Das Ende des Ersten Weltkriegs vor hundert Jahren nehmen die Neuntklässler des Jessener Gymnasiums zum Anlass, zu einer szenischen Lesung einzuladen. Im voll besetzten Foyer der Bildungseinrichtung sorgen sie mit „Stell dir vor, es war Krieg …“ eine Stunde lang und mit beachtlichem Nachhall für eine sehr nachdenkliche Stimmung.
In ihrem Programm folgen die Schülerinnen und Schüler der Chronologie des Schreckens, spüren dem Grauen anhand von Zeitzeugenberichten (darunter Briefe von der und an die Front), Gedichten, Sequenzen aus Büchern, Tondokumenten und Liedern nach. Von der Kriegserklärung durch den deutschen Kaiser Wilhelm über die Euphorie bei Kriegseintritt, die Meldung von patriotischen Freiwilligen (darunter ganze Schulklassen), das folgende nicht enden wollende grausame Sterben und Verstümmeltwerden an der Front sowie die Leiden der Bevölkerung bis hin zur bitteren Kriegsbilanz spannt sich der emotional sehr aufwühlende Bogen. Thematisiert wird auch, dass das Töten auf den Schlachtfeldern dieser Welt und der Terror im zivilen Umfeld mit dem Ersten und dem Zweiten Weltkrieg noch längst kein Ende gefunden haben.
Eine kleine von den Neuntklässlern gestaltete Ausstellung vertieft die Beschäftigung mit dem Ersten Weltkrieg. Sie steht nicht nur den vielleicht 180 Gästen der Lesung vor und nach dem Programm zur Verfügung, sondern soll darüber hinaus noch einige Zeit im Schulgebäude verbleiben. Aufsteller mit Soldaten des Ersten Weltkriegs und sogar einem Kind in Uniform geleiten den Betrachter der Exposition zu den Schautafeln.
Einen ausführlichen Bericht finden Sie hier.