Ein Freitag im September, 18.00 Uhr, die Sonne geht gerade unter. Das Wochenende hat schon längst begonnen, die Flure sind leer, die Klassenräume verlassen und doch regt sich im Schulhaus an der Mühlberger-Straße noch Leben. Stühle werden gerückt, Boxen aufgestellt, in der Mitte des Forums thront ein großer Beamer. Der Duft von Popcorn zieht durch die Luft, es werden auf einem Tisch kleine Tüten mit Nachos aufgereiht. Es fehlt nur noch eines – die Besucher, die an diesem denkwürdigen Abend das Gymnasium besuchen um am ersten Schulkino-Abend teilzunehmen. Die Fachschaft Deutsch hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Schülerinnen und Schülern Filme zu zeigen, die im normalen Fernsehen nicht – oder nicht mehr laufen würden. Cineastische Schätze, die, vor vielen Jahren entstanden, mittlerweile den Ansprüchen eines von Marvel-Verfilmungen geprägten Kinos nicht genügen. Zu wenig Action, zu wenig Geballere. Und so fanden sich am ersten Schulkino-Abend in diesem Jahr ca. 20 junge Kino-Fans aus den Klassen 10 bis 12, die zusammen mit den betreuenden Lehrkräften Frau Berthold (Leiterin der Fachschaft Deutsch) und Herrn Schneidmadel den Film „Vier Minuten“ sahen – oder mehr noch: genossen. In dem Film geht es – ganz grob gesagt – um ein musikalisches Wunderkind, das auf schiefe Bahn geraten und ins Gefängnis gekommen ist, aber als eine Art Resozialisationsmaßnahme an dem Musikwettbewerb „Jugend musiziert“ teilnehmen soll. Bei der Vorbereitung…. nun…. was dabei alles geschieht, sollte man sich selbst ansehen. In zwei Dingen waren sich die jungen Damen und Herren nämlich am Ende einig: Erstens: den Film hätten sie zu Hause nie gesehen, und zweitens: Es hat sich auf jeden Fall gelohnt.
So wurde an diesem Abend auch laut darüber nachgedacht, ob man nicht mehr und öfter solche Abende veranstalten könnte. Könnte man und werden wir, denn auch der Film gehört zu Kultur und Bildung und ist ein wichtiger Teil des Gemeingutes. Wir freuen uns auf das nächste Mal!
Wer den Film noch nicht gesehen hat, gerne aber Informationen bzw. eine Rezension dazu lesen möchte, findet hier einen Beitrag aus dem SPIEGEL (2007). Viel Spaß beim Lesen.