„Also ich gehe nächstes Jahr hier aufs Gymnasium“, kräht eine 10-Jährige selbstbewusst und fröhlich und sorgt mit diesem Ausruf zuerst einmal für verblüffte Blicke der anwesenden Lehrer. Die nachgeschobene Frage: „Wer kommt noch hierher?“ ist an die anderen Jungen und Mädchen der Gruppe gerichtet, wird erst mit einem Zögern, dann aber mit einem Lächeln und quittiert, und zustimmendem Nicken. Offensichtlich wollen alle nächstes Jahr nach Jessen kommen.
Es ist 11 Uhr an einem Montagvormittag. Vor den Fenstern der Schule regnet es gerade in Strömen, später heult der Wind um das Gebäude, aber im Raum E324 ist es warm, gemütlich. Um die zusammengeschobenen Tische herum sitzen gerade 13 Schüler und warten gespannt darauf, was an dieser Station auf sie zukommen wird. Sie sind eine der vier Gruppen, 13 von insgesamt 40 Schülerinnen und Schülern der umliegenden Grundschulen, die an ihrem ersten Ferienmontag nichts anderes machen wollten, als ins Gymnasium Jessen zu kommen und an der jährlichen Schülerakademie teilzunehmen. „Wir freuen uns, dass wieder so viele Schüler gekommen sind um unser Gymnasium kennenzulernen“, freut sich Frau Dr. Simon zu Beginn des Tages – und stimmt dabei mit den anwesenden Lehrern überein. Frau Dr. Simon organisiert die Schülerakademie in diesem Jahr zum achten Mal und hat es wieder geschafft, dass sich aus verschiedenen Fachschaften, aus Biologie, Englisch, Sport und Kunst Kollegen bereit erklärt haben, an der Schülerakademie teilzunehmen und die Schüler für eine Unterrichtsstunde mit dem zu konfrontieren, was junge Gymnasiasten erwarten dürfen. So bemüht sich Herr Wotzka nach Kräften, die Jungen und Mädchen ins Schwitzen zu bringen – Sprints und Spiele stehen an, in Englisch werden die bisherigen Fähigkeiten von Herrn Träger um neue ergänzt, im Bereich Biologie zusammen mit Frau Schröder und Frau Träger das Farbspektrum untersucht, das man aus Pflanzensäften gewinnen kann und im Bereich Kunst die handwerklichen Fähigkeiten durch Frau Pahlow und Herrn Schneidmadel geschult. Auf dem Plan steht dort ein „Herzbüchlein“, das nach klassischer Art „gebunden“ wird. Das bedeutet nicht nur, dass die Schüler kennenlernen was ein „Falzbein“ ist, sondern auch lernen, wie man mit Nadel und Faden umgeht. Das ist zwar nicht ganz ungefährlich, aber die Ergebnisse lohnen jeden Tropfen Schweiß (und leider auch ein kleines bisschen Blut). Begleitet und betreut wurden unsere Besucher von jungen Damen und Herren des Arbeitskreises „Junge Pädagogen“, die echte Ansprechpartner in allen Belangen waren.
Insgesamt war es auch in diesem Jahr wieder ein sehr angenehmer Vormittag, bei dem hoffentlich alle Teilnehmer viel gelernt haben. Wir bedanken uns für die rege Teilnahme und die Bereitschaft unserer Schüler Lea, Lilli, Lisa, Eric und der Kollegen, sich in dieser Form für die Schule einzubringen.