Amalie Pellin, Alwine Blöbaum, Margarete Franke, Maria Zeh, Katharina Thoenes, Susanne Benesch, Erna Ludolph, Olga Benario.
Das sind die Namen der Frauen, deren Schicksal in der Zeit von 1933 bis 1945 im Fokus der Beschäftigung unserer Schüler der 12ten Klassen stand. Das Ziel war, einen Beitrag für den Gedenktag der Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar zu erarbeiten, der wie in den vergangenen Jahren auch, die Kooperation der Gedenkstätte KZ Lichtenburg in Prettin mit unserem Gymnasium dokumentiert und dort präsentiert wird.
Und das unter den erschwerten Bedingungen, die die aktuelle Lage erfordert. Denn durch die Corona-Auflagen war eine Veranstaltung, wie wir sie in den letzten Jahren besuchen konnten, nicht möglich – noch dazu, weil auch an unserer Schule seit dem Spätherbst die Schüler des 12. Jahrgangs immer wieder aus der Distanz lernen mussten. Eine Lösung fanden die Fachlehrer Geschichte recht schnell: ein Video, das dann auf der Homepage veröffentlicht werden kann.
Bei der Beschäftigung mit den Quellen, die Frau Engler zur Verfügung stellte, reifte der Plan, in dem Kurzfilm das Schicksal dieser Frauen von Denunziation, Verhör und Prozess, bis Inhaftierung aufzugreifen. Sie gewannen bei allen Beteiligten allein schon dadurch an Größe, dass sie es schafften, auch in diesen dunklen Zeiten aufrecht zu bleiben, sich nicht zu verbiegen und ehrlich zu sagen, was sie denken. Dass sie standhaft blieben, nötigt Respekt ab.
Was uns heute als Vorbild dienen kann, war im NS-Regime unerwünscht – denn, auch wenn die Frauen zunächst wegen Nichtigkeiten zu einer kurzen Haftstrafe verurteilt wurden, gehört es zur Perfidie des NS-Regimes, diese „Erziehungshaft“ beliebig zu verlängern, aus der es in vielen Fällen kein Entkommen mehr gab.
Amalie Pellin, Alwine Blöbaum, Margarete Franke, Maria Zeh, Katharina Thoenes, Susanne Benesch, Erna Ludolph, Olga Benario – die Namen von Frauen, deren Schicksal in diesem Jahr im Fokus stand, deren Schicksal aber nur beispielhaft für das Leiden von ca. 1500 Frauen steht, die zwischen 1937 und 1939 im KZ Lichtenburg inhaftiert waren.
Wir danken allen Beteiligten – vor allem unseren Schülern – für die Bereitschaft, auch in diesem Jahr wieder ein Zeichen des Erinnerns zu setzen.