– so hieß eines der Themen des letztjährigen Europäischen Wettbewerbs, mit dem sich die Schüler:innen des Kunstkurses der ehemaligen 10. Klasse auseinandersetzten.
Wo kann man besser die Kunst der Natur beobachten als in der Natur? Also begaben sich die Lernenden im September 2021 in den nahe des Gymnasiums gelegenen Wald an der Schwarzen Elster und gingen auf Spuren- oder besser Strukturensuche, um diese fotografisch festzuhalten. Es wurde gesucht, gefunden, entdeckt, gezoomt, gestaunt, und am Ende waren in allen Aufnahmegeräten unzählige Ablichtungen gespeichert, die mit zurück in den Kunstunterricht getragen wurden.
Nun hatte jeder Kursteilnehmende die Qual der Wahl, denn es mussten eine für die Umsetzung in Linolschnitt geeignete Struktur und der spannungsvollste Bildausschnitt gefunden werden. Wieder wurde gesucht, gezoomt, geschnitten, skizziert, gezeichnet, verworfen, geseufzt und, wenn nach einem langen Bildfindungsprozess endlich eine mindestens zufriedenstellende Lösung erarbeitet worden war, erleichtert aufgeatmet.
Die handwerklichen Arbeiten – seitenverkehrtes Übertragen des Bildmotivs auf eine Linolplatte, Festlegen der Hell-Dunkel-Werte, Herausschneiden der nicht zu druckenden Teile, Einwalzen der Oberfläche mit Druckfarbe, Drucken einer Auflagenhöhe von 18 Exemplaren, Signieren, Passepartoutschneiden, Tauschen der eigenen Drucke mit denen der Mitschüler:innen , Binden aller erhaltenen Blätter und eines eigenen Druckes, eines Inhaltsverzeichnisses, eines Titelblattes, von Vorsatzblättern in einem selbst hergestellten Druckbuch – gingen dann relativ zügig von der Hand.
Einige Schüler:innen gestalteten zusätzliche Werke in anderen Techniken, z.B. Acrylmalerei, Aquarellmalerei, Bleistiftzeichnung, Assemblage, zum selben Thema, sodass eine kleine feine Sammlung zustande kam, die pünktlich zum Abgabetermin im Februar diesen Jahres analog und digital eingereicht werden konnte.
Gespannt warteten die Gestaltenden die Entscheidungen der Jurys ab und konnten Anfang November 2022 erfahren, dass vier ihrer Einsendungen auf Regionalebene prämiert worden waren, nämlich jeweils ein Linolschnitt von Melina Karl, Leni Kralisch und Francis Wagner (Gratulation!) und eine sehr detaillierte und bedeutungsschwere A3-Bleistiftzeichnung von Fritz Gebhardt.
Zur feierlichen Preisverleihung am Dienstag, dem 15.November um 17.00 Uhr fuhren die drei Erstgenannten und ihre Kunstlehrerin Frau Pahlow zum Luther-Melanchthon-Gymnasium, der Hundertwasserschule, nach Wittenberg.
Die Aula war gut gefüllt, Preisträger:innen aus ganz Sachsen-Anhalt und deren Kunstlehrer:innen plauderten auf- und angeregt.
In den Fluren des Gymnasiums wurden in einer Galerie die Preisträger:innen-Arbeiten präsentiert, die vor der Veranstaltung schon neugierig besichtigt worden waren.
Ein sehr bewegendes, von einer Schülerin (Keyboard, Gesang) und einem Schüler (Gesang) des LMG gestaltetes musikalisches Programm rundete die Veranstaltung ab.
Den jeweils in einer kurzen Laudatio Gewürdigten und zur Preisübergabe Aufgerufenen sah man die Freude und den Stolz auf ihre künstlerischen Leistungen und die Prämierung an.
Würdevoll und einfühlsam waren die Ehrung der Leistung Fritz Gebhardts und die Übergabe seines Preises von der in unserem Bundesland für den Europäischen Wettbewerb Verantwortlichen Frau Heike Masser, den stellvertretend Melina K., Leni K. und Francis W. entgegennahmen, geplant und gestaltet worden.
Auch dafür gebührt ihr unser herzlicher Dank!